Große Werke der Erotischen Kunst: Ingres

23.01.2011 21:49

Jean-Auguste-Dominique Ingres (* 29. August 1780 in Montauban; † 14. Januar 1867 in Paris) war ein französischer Maler und einer der bedeutendsten Vertreter der offiziellen Kunst im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Ingres lernte bei Jacques-Louis David und an der École des Beaux-Arts in Paris.

Er gewann 1801 mit dem Gemälde Achill empfängt die Bittgesandschaft des Agamemnon den angesehenen Prix de Rome, konnte aber in der Folge nicht an diesen Erfolg anknüpfen. 1806 trat er das mit dem Preis verbundene Rom-Stipendium an und blieb auch nach dessen Ende in Italien. Seine Werke aus dieser Zeit stießen oftmals auf harte Kritik. Erst 1824 kehrte Ingres in Folge seines Erfolges beim Salon de Paris nach Frankreich zurück und wurde zum anerkannten Künstler seiner Zeit.

 

"Aktstudie einer liegenden Frau", um 1809 herum entstanden, ist eine Bleistift-Zeichnung auf Papier in den Maßen 15,2 x 27,3 cm. Das Werk ist zu besichtigen im Musée Ingres in Montauban und wird dem Neoklassizismus zugerechnet. Die Aktstudie wurde angefertigt nach dem Modell für das Gemälde »Odaliske und Sklavin«, heute in Cambridge (Massachusetts), im Fogg Art Museum. Das besondere an dieser Zeichnung ist die Dynamik und der Bewegungs-Effekt, der durch die angedeutete, aber verworfene rechte Hand der Muse auf ihrer rechten Hüfte hervor gerufen wird. Die entsprechende Schulterhaltung ist auch angedeutet, so dass sich die Position der Schönen aus der nach hinten ausgestreckten Haltung plötzlich wieder aufzurichten und ihr Gesicht dem Betrachter zuzuwenden scheint. Diese Spuren von Korrekturen erzeugen einen suggestiven Effekt, der noch verstärkt wird durch den Stein im Vordergrund der Zeichnung, welcher den Eindruck der imaginären Zugewandheit zum Betrachter, durch eine Ähnlichkeit mit dem Knie der Frau und perspektivische Verzerrung noch verstärkt.

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