Eros nähert sich der Erde
23.01.2012 15:41
Der Asteroid Eros, auch als 1898 DQ bekannt, wurde im August 1898 vom deutschen Astronomen Carl Witt und unabhängig von ihm vom Franzosen Auguste Charlois entdeckt. Er wurde zu dem ersten bekannten Asteroiden, der fähig ist, die „natürliche Grenze“ des Haupt-Asteroidengürtels – die Mars-Umlaufbahn – zu überwinden und relativ nah an die Erde zu kommen.
Wie die Wissenschaftler glauben, wird sich die Umlaufbahn des Eros während der nächsten 2 Mio. Jahre derart verändern, dass er in der Lage sein wird, auch die irdische Umlaufbahn zu durchqueren, es kann also im schlimmsten Falle die Möglichkeit eines Zusammenstoßes mit unserem Planeten entstehen. Zum Glück haben bei solch langsamer Annäherung zweier Himmelskörper die Weltraum-Behörden genug Zeit, sich auf so ein Ereignis eines 'Impacts' vorzubereiten.
Die europäische Weltraumorganisation ESA hat jedenfalls jüngst ein Programm zur Entwicklung einer Asteroiden-Abwehr in Auftrag gegeben. Die Mission mit Namen "Don Quijote" soll prüfen, ob es möglich ist, Asteroiden von der Bahn abzulenken. Die Besorgnis über eine Kollision mit einem Asteroiden ist gewachsen, nicht nur weil letzte Woche erst der relativ kleine Felsbrocken 2012 BX34 mit der Grösse eines Busses der Erde bis auf 60.000 km nahe kam, was gerade mal einem Sechstel der Monddistanz entspricht. Und der wurde gerade zwei Tage vorher erst entdeckt.
Asteroiden entstanden vor rund 4,6 Milliarden Jahren als das Sonnensystem geboren wurde. Es sind Kleinplaneten, die sich auf Umlaufbahnen um die Sonne bewegen. Spätestens in 18 Jahren sollte die ESA ein funktionierendes System zum Einsatz gebracht haben, denn der 270 m große Asteroid Apophis wird die Erde am Freitag, dem 13. April 2029, in knapp 30.000 Kilometer Entfernung, also innerhalb der Bahn einiger geo-stationärer Satelliten, passieren. Durch die Gravitationsverhältnisse wird jener zukünftige Engtanz der Erde mit Apophis auf alle Fälle Auswirkungen auf die weitere Bahn des Asteroiden haben, die ihn dann noch sieben Jahre lang immer wieder in Erdnähe bringen wird.